Wählen Sie zwischen den 3 System-Varianten
Schornsteinabdeckung
Höhe über Dach
Blower Door sicher
Wärmebrücken
Brandschutz
Brennstoffe
Querschnitt
Systemaufbau
Standortwahl
Mehrfachanschluss
Revisionsöffnungen
Kondensatentsorgung
Feuerstätte (Art/System)
LAS Schornstein
Anforderungen moderne Haustechnik
Anforderungen Schornsteintechnik

Grundansicht

Zukunftsplanung:
So wird ein Haus zu Ihrem Zuhause

Ein gemütliches Haus zu planen und zu bauen ist meist ein einmaliges zeit- und kostenintensives Projekt. Vieles muss generationenübergreifend bedacht und entschieden werden, damit man sich darin wohlfühlt. Die eingesetzte Gebäudetechnik ist hierfür maßgeblich entscheidend.

Ausgehend von der Grundansicht links zeigen die folgenden Systemdarstellungen die vielen Vorteile eines Keramik-Schornsteins als zentrales Bindeglied – unter Berücksichtigung verschiedener Gebäudestandards, Haustechnik und Ausbaustufen.



Hinweis
Die Initiative Pro Schornstein e. V. zeigt in den einzelnen Varianten Beispiele möglicher Baustandards. Die diversen Maßnahmen sind nicht abschließend, sondern als Teil eines energieeffizienten Gesamtkonzepts zu verstehen.

Haus „Variante 1“

Multifunktional mit LAS-Keramik-Schornstein

Haus mit:
  • Dunstabzugshaube mit Umluftbetrieb
  • LAS-Keramik-Schornstein (Luft-Abgas-Schornsteinsystem)
  • Raumluftunabhängiger Holzfeuerstätte (Kamin- oder Kachelofen)
  • Wärmedämmung der Gebäudehülle nach EnEV 2016
Ein moderner Kamin- oder Kachelofen sorgt für ein gemütliches und heimeliges Zuhause. Knisternde Flammen und wohlige Strahlungswärme bringen eine unnachahmliche Atmosphäre ins Haus. Dabei sollte darauf geachtet werden, ein raumluftunabhängiges Modell auszuwählen, da es für die heutigen EnEV-gerechten, dichten Gebäudehüllen optimal geeignet ist, und für die Verbrennung keine Luft mehr aus dem Hausinneren benötigt. Bauen mit LAS-Keramik-Schornstein heißt, sich dieses Plus an Wohnbehagen zu sichern. Egal ob sofort oder erst später ein Ofen eingebaut wird.

Wichtig: Flexibel und multifunktional mit LAS planen

Ein multifunktionaler LAS-Keramik-Schornstein sorgt neben der Abgastechnik auch für die notwendige Verbrennungsluftführung. Diese ist für einen emissionsarmen und wirtschaftlichen Betrieb der Holzfeuerstätte integriert. So kann der für die Verbrennung benötigte Sauerstoff in luftdichten und wärmegedämmten Gebäuden problemlos zugeführt werden.

Haus „Variante 2“

Zusätzliche Anforderungen mit LAS meistern

Haus zusätzlich mit:
  • Solar-Anlage mit Pufferspeicher
  • Wohnraumlüftung und Wärmerückgewinnung
  • Verbesserter Wärmedämmung der Gebäudehülle (EnEV 2016 – 15 %, entspricht etwa den Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55)

Für ein sparsames und die Umwelt schonendes KfW-Effizienzhaus sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Dies können beispielsweise sein: Nutzung von Solarenergie (Photovoltaik und/oder Solarthermie), Einbau einer Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Verbesserung der Gebäudehülle.

Der LAS-Keramik-Schornstein im KfW-Effizienzhaus sichert auch bei Ausweitung des technischen Gebäudestandards den problemlosen Betrieb eines raumluftunabhängigen Ofens und garantiert dadurch wohlige Wärme – ein Hausleben lang. Der Multifunktionsschacht dient optional für weitere Versorgungsleitungen z. B. für Lüftungsanlage, Solartechnik, Antenne etc.

Haus „Variante 3“

Technisch auf höchstem Niveau mit LAS-Keramik-Schornstein

Haus zusätzlich mit:
  • Photovoltaikanlage
    (evtl. mit Stromspeicher)
  • Kaminofen mit Wassertasche
  • Nochmals verbesserter Wärmedämmung der Gebäudehülle (EnEV 2016 – 30 %, entspricht den Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 40 oder 40 Plus)
Hochwärmegedämmte Häuser, wie beispielsweise KfW-Effizienzhaus 40, Nullenergie- und Passivhäuser sind durch ihre moderne, technische Ausstattung weitestgehend unabhängig, was die Heizungstechnik betrifft.

Der LAS-Keramik-Schornstein ist dabei ein Garant für Netzunabhängigkeit. Auch auf diesem technisch hohen Niveau des Gebäudes sichert er den einwandfreien Betrieb der Holzfeuerstätte – ohne Funktion und Zusammenwirken der technischen Gebäudeausstattung zu beeinflussen.

Mit einem LAS-Keramik-Schornstein und einer Holzfeuerstätte sichern Sie sich von Anfang an mehr Lebens- und Wohnqualität, sowie eine CO2-neutrale und wirtschaftliche Wärmeversorgung. Unabhängig vom technischen Gebäudestandard.

Vorwort zur Schornsteintechnik

Neben der Zentralheizung mit Öl oder Gas kommen immer öfter mit festen Brennstoffen betriebene Heizungsanlagen, Kamin- oder Kachelöfen zum Einsatz. Die verschiedenen Brennstoffe stellen unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Korrosions-, Säure- und Rußbrandbeständigkeit an die Abgasanlage. Für die Aufstellung der Abgasanlage sind besondere Vorschriften zu beachten, die den Brandschutz und die Funktionsfähigkeit des Abgassystems betreffen. Die folgenden Ausführungen geben eine Übersicht.

Solarthermie

Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme um. Diese kann zur Heizungsunterstützung und Trinkwassererwärmung eingesetzt werden.
Die aufgenommene Energie wird über ein frostgeschütztes Medium mit einem Pufferspeicher verbunden und dort mittels eines Wärmetauschers übertragen.
Um mit thermischen Solaranlagen sowohl Warmwasser aufzubereiten als auch zu heizen, brauchen Sie einen zusätzlichen Pufferspeicher oder Sie nutzen einen Kombispeicher mit integrierter Trinkwasseraufbereitung.
Mit einer Solarthermieanlage können Ihre Heizkosten deutlich sinken, denn Sie sparen etwa 60 % des Energiebedarfs zur Warmwasserbereitung.

Sie können Ihre solarthermische Anlage mit jedem Wärmeerzeuger im Haus oder einer Kombination derselben verbinden – so z. B. auch mit einem wassergeführten Kamin- oder Kachelofen.

LAS-Keramik-Schornstein

Alle Heizungslösungen mit Verbrennungstechnik benötigen eine gute Verbrennungsluftzufuhr, um einen energieeffizienten und emissionsarmen Abbrand zu gewährleisten. In der Vergangenheit war eine Frischluftversorgung im Haus über Gebäudeundichtigkeiten problemlos möglich und in den meisten Fällen auch ausreichend.
Heute, im Zeitalter hoher Energieeinsparmaßnahmen und Ressourcenschonung, müssen die Bauten weitestgehend luftdicht ausgeführt und hochwirksam wärmegedämmt sein. Resultat: Der für eine Verbrennung benötigte Sauerstoff muss von außen an die Feuerstätte herangeführt werden. Allerdings ohne dabei den Energiehaushalt des Gebäudes zu beeinträchtigen.

Horizontale Zuluftleitungen bergen den Nachteil, dass diese über gedämmte Leitungen erfolgen müssen und zudem durch Windeinflüsse (Luv/Lee) negativ beeinflusst werden. Die optimale Lösung ist die Luftführung über einen Keramik-Schornstein als Luft-Abgas-System (LAS), bei dem die Luftzufuhr von der Mündung über einen Ringspalt oder nebenliegenden Schacht zur Feuerstätte geführt wird.

Außenwand

Die Mindestanforderung an die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Wände, Fenster, Dach und Boden) stellt die EnEV 2016. Gerade im Neubau bieten moderne Wandbaustoffe infolge ihrer Speichereigenschaft die Möglichkeit, Temperaturschwankungen auszugleichen und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Eine luftdichte Ausführung der Gebäudehülle trägt diesem Wärmeschutzniveau Rechnung und minimiert grundsätzlich den Energiebedarf. Eine ausreichende Lüftung muss sichergestellt werden.

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Warum müssen wir lüften? Die EnEV schreibt es vor und der moderne Baustandard zeigt es: die Gebäudehüllen energieeffizienter und hochwärmegedämmter Häuser werden immer dichter. Damit in den eigenen vier Wänden ausreichend Luftaustausch und ein gesundes Raumklima herrscht, reicht die sporadische Fensterlüftung nicht mehr aus.
Eine Wohnraumlüftung bietet einen zugfreien, gleichmäßigen Luftaustausch ohne störende Geräusche und ein angenehmes Raumklima.
Die höhere Raumluftqualität fördert Ihre Gesundheit, Erholung und damit auch Ihr Wohlbefinden. Zudem steigern Sie den Werterhalt Ihrer Immobilie nachhaltig und vermeiden Feuchte- und Schimmelschäden.
Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung nutzen die in der Abluft enthaltene Wärme und übertragen sie, zum Teil mit über 90 %-igem Wirkungsgrad, auf die frisch ins Haus geführte Zuluft.

Außenwand

Hocheffiziente Gebäude, wie die KfW-Effizienzhäuser 40 oder 40 Plus sowie Passiv- und Nullenergiehäuser, stellen erhöhte Anforderungen an die ohnehin schon hohen Dämmstandards. Die Wärmeverluste über alle Bauteile der Gebäudehülle, somit ebenfalls über die Außenwand, werden auf ein sinnvolles Minimum reduziert. Die detaillierte Betrachtung aller relevanten Bauteilanschlüsse, der Wärmebrücken, wird zum Muss.

Sowohl monolithische Wandkonstruktionen als auch mehrschalige Außenwandaufbauten sind in diesem Dämmstandard einsetzbar.

Dachdämmung

Neben einer verbesserten Dämmung der Außenwand/Fassade hilft auch eine richtig dimensionierte Dachdämmung Heizenergie zu sparen sowie die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen. Die Dimensionierung erfolgt im Rahmen der EnEV-Berechnung.

Da warme Luft nach oben steigt, macht es Sinn, die oberste Geschossdecke oder, wenn der Dachbereich als Wohnraum genutzt werden soll, direkt das Dach zu dämmen. Die EnEV schreibt eine luftdichte Ausführung vor.

Man unterscheidet zwischen: Unter-, Zwischen- und Aufsparren-Dämmung. Die Art des Dämmmaterials ist vielseitig und von der Montageart und Dämmwirkung abhängig.

Fenster

Fenster und Fenstertüren haben ebenfalls auf Grund ihres flächenmäßig hohen Anteils an der Gebäudehülle einen maßgeblichen Einfluss am Energiebedarf. In Neubauten, aber auch in der Gebäudesanierung werden heutzutage nahezu ausschließlich Fenster mit Mehrscheibenisolierverglasungen (z. B. Dreifach-Verglasungen) verwendet.

Auch hier gilt, je kleiner der U-Wert des Fensters, der sogenannte Uw-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung und umso geringer sind die Wärmeverluste. Energetisch hochwertige Fenster ermöglichen höhere Oberflächentemperaturen, ein angenehmeres Wohlfühlklima im Raum ist spürbar.

Übrigens, der Uw-Wert, der vom Fensterhersteller anzugeben ist, setzt sich aus dem Ug-Wert der Verglasung, dem Uf-Wert des Rahmens, Anteilen aus dem Verbund von Glas und Abstandshaltern und ggf. Sprossen zusammen.

Photovoltaik-Anlage

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wandelt Sonnenlicht zu Strom um. Der so selbstproduzierte Gleichstrom wird über einen Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom gewandelt. Dieser kann wiederum gespeichert und bei Bedarf selbst genutzt werden. Über einen Einspeisezähler wird überschüssiger Strom ins öffentliche Netz geleitet und dem Anlagenbetreiber vergütet.

Außenwand

Eine gute Wärmedämmung der Außenwände trägt deutlich zur Reduzierung der Wärmeverluste bei. Maßstab für die Wärmeverluste von Bauteilen ist der U-Wert. Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Die Auslegung der erforderlichen U-Werte für die Wände, die Fenster, den Boden und das Dach erfolgt im Rahmen der EnEV-Berechnung.

Eine verbesserte Wärmedämmung der Außenwand/Fassade führt dazu, dass der Wärmedurchgang verringert wird. Ähnlich wie bei einer Thermoskanne wird so die Innentemperatur länger konstant gehalten. Das spart im Winter Energie und im Sommer bleibt es kühler im Haus. Darüber hinaus werden Wärmebrücken und somit Schimmelbefall effektiv vermieden, was ebenfalls zu einem angenehmeren Wohnklima beiträgt.

Beim konventionellen Wohnhausbau kommen meist monolithische Wandbaustoffe (ohne oder mit integrierter Wärmedämmung) zum Einsatz. Überwiegend bei der energetischen Gebäudesanierung werden Wärmedämmverbundsysteme aus Mineralwoll- oder Hartschaumplatten (EPS) verwendet.

Dunstabzugshaube

Eine Dunstabzugshaube entfernt schnell und effizient Gerüche, Dämpfe und Fettpartikel aus der Küche. Unterschieden wird zwischen einer Dunstabzugshaube im Abluft- oder im Umluftbetrieb. Die Ablufthaube befördert die belastete Raumluft über ein Abluftrohr ins Freie. Neben der Abführung von zugleich warmer Raumluft (Energieverlust) wird auch ein hoher Unterdruck in Wohnung und Gebäude erzeugt, der die Funktion einer Feuerstätte (Bsp. Kaminofen) oder auch der Wohnungslüftung beeinträchtigen kann.

Unabhängig von der Funktionalität des LAS müssen bei Verwendung einer Dunstabzugshaube im Abluftbetrieb generell bestimmte Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden, damit ausreichend Frischluft zugeführt wird. Dies kann über einen Fensterkippschalter (Ablufthaube funktioniert nur bei gekipptem Fenster) oder einem Zu- und Abluft-Mauerkasten (bei Betrieb der Haube öffnet sich der Mauerkasten) geschehen.

Keine zusätzlichen Maßnahmen sind erforderlich, wenn die Dunstabzugshaube ausschließlich im Umluftbetrieb verwendet wird.

Schornsteinabdeckung

Darf eine Schornsteinabdeckung erstellt werden? Wie muss diese erfolgen?

Bei Schornsteinen für trockene Betriebsweise empfehlen wir auf Grund verstärkt auftretenden Starkregens an der Schornsteinmündung eine Abdeckung um evtl. eintretenden Niederschlag zu vermeiden. Folgende Werkstoffe sind geeignet, z. B.:

  • Keramik
  • Edelstahl Werkstoff-Nr. 1.4404 (316 L) oder besser
  • Faserzement

Diese Abdeckung sollte nicht geschwungen sein. Die Abdeckhaube muss in der Querschnittsberechnung nach EN 13384 berücksichtigt werden. Zusätzliche Windlasten durch die Abdeckhaube sind in der Standsicherheit zu berücksichtigen. Auf eine Abdeckung kann verzichtet werden, wenn das Regenwasser an der Schornsteinsohle in die Kanalisation abgeleitet wird.

Höhe über Dach

Welche Höhen über Dach sind notwendig und wie werden diese statisch sichergestellt?

Die jeweils mindestens erforderliche Höhe über Dach ergibt sich aus den Ableitbedingungen. Durch sie soll sichergestellt werden, dass unter den gegebenen Voraussetzungen wie Dachneigung, Entfernung der Schornsteinmündung zum Dachfirst bzw. der Dachfläche die Abgase einwandfrei abgeleitet werden. Die maximal mögliche Höhe einer Abgasanlage über Dach ergibt sich daraus, dass der über die Dachfläche hinausragende Teil der Anlage dem Windangriff ausgesetzt ist. Über die Standsicherheit entscheidet damit im Wesentlichen die sich aus der Windangriffsfläche und dem herrschenden Winddruck ergebende Windangriffskraft sowie das Gewicht der Schornsteinbauteile.

Höhe über Dach

Welche Höhen über Dach sind notwendig und wie werden diese statisch sichergestellt?

Die jeweils mindestens erforderliche Höhe über Dach ergibt sich aus den Ableitbedingungen. Durch sie soll sichergestellt werden, dass unter den gegebenen Voraussetzungen wie Dachneigung, Entfernung der Schornsteinmündung zum Dachfirst bzw. der Dachfläche die Abgase einwandfrei abgeleitet werden. Die maximal mögliche Höhe einer Abgasanlage über Dach ergibt sich daraus, dass der über die Dachfläche hinausragende Teil der Anlage dem Windangriff ausgesetzt ist. Über die Standsicherheit entscheidet damit im Wesentlichen die sich aus der Windangriffsfläche und dem herrschenden Winddruck ergebende Windangriffskraft sowie das Gewicht der Schornsteinbauteile.

Blower Door sicher

Wie wird ein luft-/winddichter Dachdurchgang erstellt und wie wird die Blower Door Dichtheit sichergestellt?

Wie alle Bauteile eines Hauses, die eine Verbindung ins Freie darstellen, ist auch beim Schornstein auf dessen Dichtheit zu achten: Im Inneren eines Schornsteins herrscht stets ein Unterdruck, der sonst dazu führt, dass Raumluft über etwa vorhandene Undichtheiten unkontrolliert abgeführt wird.

Wo eine Schornsteinanlage üblicherweise mit allen zur Raumluft in Kontakt stehenden Oberflächen verputzt/verschlämmt wird bzw. vollflächig mit z.B. Gipskartonplatten bekleidet ist, ist die Luftdichtheit der Schornsteinaußenschale in jedem Falle sichergestellt.

DIN 4108-7 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 7 – Luftdichtheit von Gebäuden – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie –Beispiele“ empfiehlt einen außenseitigen Glattstrich aufzubringen, was insbesondere angezeigt ist, wenn die Mantelsteine nicht ausreichend Blower-Door-dicht sind.

Im Holzrahmenbau, wo der vorgeschriebene Zwischenraum von Schornstein zu brennbarer Wand im Nachhinein nur schwer Blower-Door-dicht hergestellt werden kann, bieten sich insbesondere ab Herstellwerk vollflächig verschlämmte geschosshohe Schornsteinsysteme an. In diesem Fall sind auch die Mantelsteinfugen ausreichend dicht. Alternativ kann der Hersteller die Dichtheit auf andere Art und Weise sicherstellen.

Weiter sollte ein Augenmerk auf die Anschlussteile genommen werden; so sind seitens unserer Mitgliedsbetriebe auch speziell optimierte Zubehörteile wie z.B. Rauchrohranschluss, Putztüren verfügbar.

Ein derart ausgestatteter Schornstein wird auf die Luftdichtheit des Hauses einen nicht mehr relevanten Einfluss haben.
Auch die Durchdringung der Luftdichtheitsebenen des Gebäudes, z.B. Dachdurchgang, bedarf wie alle Durchdringungen, technischer und handwerklicher Sorgfalt. Die in der Luftdichtheitsebene eingesetzten Folien sind unter Beachtung der Herstellerangaben dicht an die Schornsteinoberfläche anzuschließen (geeignete Kleber gemäß Angaben des Herstellers des Abdichtungssystems). Anbei einige Anschlussdetails, wie die Durchführung idealerweise gestaltet werden sollte.


Wärmebrücken

Wärmebrücken und Mindestwärmeschutz von Schornsteinen

Schornsteine leiten Abgase aus einer Verbrennung ins Freie und müssen dabei zwangsläufig die gedämmte Gebäudehülle durchdringen. Durch die verschiedenen Baustoffe mit unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten und Geometrien entstehen komplexe Temperatur- und Wärmestromverläufe. Diese so genannten Wärmebrücken entstehen an vielen Stellen eines Gebäudes und werden bei der energetischen Bewertung (EnEV-Nachweis) mit einem Wärmebrückenkoeffizienten (Psi-Wert) berücksichtigt.

Viele Wärmebrückenkoeffizienten sind bereits ermittelt und finden sich in der DIN 4108 Beiblatt 2 wieder. Der EnEV Nachweis ermöglicht die pauschale Betrachtung der Wärmebrücken (Zuschlag auf die gesamte Gebäudehülle) oder einen Einzelnachweis mit Wärmebrückenkoeffizient (Psi-Wert) und Anzahl in der Gebäudehülle.

Schornsteine wären theoretisch im Fußbereich (Dämmung gegen Erdreich) und im Übergang zur Außenluft betroffen. Im Vergleich zu anderen Wärmebrücken (z.B. Fensteranschlüsse, Übergang Wand-Dach) würde eine Wärmebrücke bei einem Schornstein nur einmal mit einer sehr kleinen Fläche zu berücksichtigen sein. Die Neufassung der DIN 4108 Beiblatt 2 erlaubt nun in solchen Fällen eine Vernachlässigung dieser Wärmebrücken.

Auszug aus Entwurf DIN 4108, Beiblatt 2, Abschnitt 3.6: „3.6. Für energetische Betrachtungen vernachlässigbare Anschlüsse: – Lüftungsrohre, Lüftungsschächte und Schornsteine/Kamine werden auf Grund ihrer komplexen Wirkungsweise nicht weiter berücksichtigt“

Der Einfluss der Wärmebrücken bei Schornsteinanlagen hat auf die energetische Qualität der Gebäudehülle einen vernachlässigbaren Einfluss.
Beim EnEV-Nachweis müssen Schornsteinanlagen daher nicht berücksichtigt werden.

Was jedoch in diesem Zusammenhang gewährleistet sein muss, ist der Mindestwärmeschutz an jeder Stelle der gedämmten Gebäudehülle. Dies drückt sich im Temperaturfaktor (fRsi-Wert) und einer Oberflächentemperatur raumseitig von mindestens 12,6 °C aus. Diese Mindesttemperatur gilt für die normierten Raumkonditionen von 20 °C Raumlufttemperatur und einer relativen Feuchte von 50%.
In diesem Zusammenhang spricht man vom so genannten Hygienekriterium; bei Einhaltung der genannten Parameter ist kein Kondensatausfall raumseitig zu erwarten und die Gefahr der Schimmelbildung gebannt. Zum Nachweis des Mindestwärmeschutzes werden von den Herstellern von Schornsteinen ständig umfangreiche Untersuchungen und Berechnungen durchgeführt.
Alle von IPS-Mitgliedsunternehmen angebotenen mehrschaligen Schornsteine mit keramischen Innenrohren erfüllen diesen Mindestwärmeschutz. Gegebenenfalls notwendige Zusatzmaßnahmen entnehmen Sie bitten den Herstellerunterlagen.

Brandschutz

Welche Abstände zu brennbaren Bauteilen müssen eingehalten werden?

Abstände von Abgasanlagen zu brennbaren Bauteilen
Die Musterbauordnung § 42 und § 85 Absatz 1 zusammen mit der Musterfeuerungsverordnung (MFeuV), bilden die Basis für die Feuerungsverordnungen (FeuV) der einzelnen Bundesländer. In der MFeuV sind unter anderem die Abstände von Abgasanlagen zu brennbaren Bauteilen (§ 8) geregelt. Darunter auch Absatz 1, der folgendes vorgibt:

(1) Abgasanlagen müssen zu Bauteilen aus brennbaren Baustoffen so weit entfernt oder so abgeschirmt sein, dass an den genannten Bauteilen
1. bei Nennleistung keine höheren Temperaturen als 85 °C und
2. bei Rußbränden in Schornsteinen keine höheren Temperaturen als 100 °C auftreten können.

Schornstein und angrenzende Wand aus brennbaren bzw. nicht brennbaren Baustoffen

Wo Schornsteine großflächig und nicht nur streifenförmig an Bauteile mit brennbaren Baustoffen angrenzen, müssen Schornsteine einen Abstand von mindestens 5 cm haben. Der Zwischenraum muss dauernd gut belüftet oder mit nicht brennbaren Dämmstoff verfüllt sein. (DIN V 18160 Teil 1 Abschnitt 6.9.2).

Grafik 1 „Abstand angrenzende Wände, belüftet, verkleidet und vermasst“
Grafik 2 „Abstand angrenzende Wände, gedämmt, verkleidet und vermasst“
Grafik 2.1 „Abstand angrenzende Wand, gedämmt, verkleidet und vermasst“
Darstellung gilt für Wände mit einem Wärmeduchlasswiderstand von >2,5m²/kW und einer Deckenstärke von 20 cm. Für größere Wärmedurchlasswiderstände sind die Herstellerangaben zu beachten.

Rauchrohrdurchführungen durch Wände aus brennbaren Baustoffen

Führen Verbindungsstücke durch Wände aus brennbaren Baustoffen oder mit brennbaren Bestandteilen, so sind die Wände in einem Umkreis von mindestens 0,20 m aus nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen geringer Wärmeleitfähigkeit z. B. Leichtbeton, herzustellen oder es ist ein Abstand von mindestens 0,20 m durch ein Schutzrohr aus nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen sicherzustellen (DIN V 18160 Teil 1 Abschnitt 6.9.6).

Grafik 3 „Sicherheitsabstand gemauert: verkleidet und vermasst“
Grafik 4 „Sicherheitsabstand mit Dämmung: verkleidet und vermasst“

Abstand von brennbaren Baustoffen zu Schornsteinen

Holzbalkendecken, Dachbalken aus Holz und ähnliche, streifenförmig an Schornsteine angrenzende Bauteile aus brennbaren Baustoffen, müssen von den Außenflächen von Schornsteinen mindestens 2 cm belüfteten, ansonsten 5 cm verfüllt mit nicht brennbaren Dämmstoff, Abstand haben (DIN V 18160 Teil 1 Abschnitt 6.9.2)

Abstand von Holzbalkendecken zu Schornsteinen
Grafik 5 „Abstand Schornstein – Holzboden vermasst“
Grafik 6 „Sicherheitsabstand s79 vermasst“

Brennstoffe

Welche Brennstoffe können an einem Schornstein betrieben werden?

Alle Brennstoffe die im Bundes-Immissionsschutzgesetz unter § 3 aufgeführt sind dürfen in dafür vorgesehenen Feuerstätten verbrannt werden. Die gängigsten Brennstoffe sind Gas, Öl und feste Brennstoffe wie z.B. Holz, Pellets und Kohle. Scheitholz darf nur im trockenen Zustand (< 20% Wassergehalt) verbrannt werden, sonst drohen Rauchbelästigung oder Glanzrußbildung, die zu einem Schornsteinbrand führen kann. Ihr Schornsteinfeger/in kann Sie dazu beraten und eine Feuchtigkeitsmessung am Holz durchführen.

Welcher Schornsteinquerschnitt wird benötigt?

01. Schornsteinbemessung – Warum ?

Kaminöfen, Kamine und Kachelöfen haben in der Regel keine mechanischen Gebläse als Antrieb für die Verbrennung. Diese Funktion als „Motor“ der Feuerstätte muss der Schornstein erfüllen. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme in den Abgasen erzeugt im Schornstein einen Auftrieb, der einen Unterdruck in der Feuerstätte hervorruft und damit die Verbrennungsluft von außen in die Feuerstätte einsaugt. Wegen dieser physikalischen Zusammenhänge müssen Schornstein und Feuerstätte aufeinander abgestimmt sein.
Durch die entsprechende Bemessung des Schornsteins sowie des Verbindungsstücks muss unter Berücksichtigung der Feuerstätte sichergestellt sein, dass der notwendige Auftrieb (Unterdruck) im Schornstein für die Abführung der anfallenden Abgase über Dach sichergestellt ist und der Feuerstätte ausreichend Verbrennungsluft zugeführt wird. Der Schornstein muss gut „ziehen“.

02. Kleine Schornsteinphysik

Verkleinert man Querschnitt des Schornsteins, so steigt infolge der geringen Abkühlung der Abgase der Unterdruck. Demgegenüber erhöhen sich infolge der größeren Strömungsgeschwindigkeit die Strömungswiderstände und können den Unterdruck soweit reduzieren, dass der o.g. erforderliche notwendige Unterdruck nicht mehr erreicht wird. Der Schornsteinquerschnitt ist zu klein.
Vergrößert man den Schornsteinquerschnitt, reduzieren sich die Strömungswiderstände. Die Abgastemperaturen werden aber infolge der größeren Abkühlfläche sinken und damit sinkt zugleich der Unterdruck. Fällt dieser unter den o.g. notwendigen Wert, ist der Schornsteinquerschnitt zu groß.
Neben dem Unterdruck ist auch die Temperatur an der inneren Schornsteinoberfläche ein weiteres Bemessungskriterium für den Schornstein. Bei Schornsteinen für trockene Betriebsweise muss diese Temperatur zur Vermeidung von Feuchteschäden oberhalb des Taupunktes liegen. „Moderne“, sogenannte W3G-Schornsteine sind konstruktionsbedingt gegen diese anfallende Feuchtigkeit resistent und ermöglichen einen energiesparendere Betriebsweise.

03. Wie ermittele ich den richtigen Schornsteinquerschnitt

Die rechnerische Basis für die Querschnittsdimensionierung von Schornsteinen ist die europäische Norm DIN EN 13384 Abgasanlagen-Wärme- und strömungstechnische Berechnung , Teil 1 für einfachbelegte, und Teil 2 für mehrfachbelegte Schornsteine. Wurde die Querschnittsdimensionierung in der Praxis früher anhand von Querschnittsdiagrammen vorgenommen, so erfolgt die Berechnung heute mittels DIN EN 13384-Computerprogrammen. Hierzu gibt es Vordrucke, in die der Bauherr anlagespezifische Daten wie z.B. Angaben zum Wärmeerzeuger, Verbindungsstück, Schornsteinhöhe einträgt. Die Schornsteinquerschnittsberechnung ermöglicht eine effiziente Betriebsweise der Feuerstätte und wird von den Mitgliedern der IPS angeboten.

Systemaufbau

Wie muss ein Schornstein konzipiert sein um den heutigen Ansprüchen der Energieeffizienz im modernen Hausbau zu genügen und zukünftige Trends sicherzustellen?

⇒ Optimal ist ein feuchteunempfindlicher Luft-Abgas-Schornstein mit keramischen Innenrohren.

⇒ Kennzeichnung T400 N1 W 3 G50 LA90

  • T400 Abgastemperatur der Feuerstätte <=400°C
  • N1 Druckklasse: Unterdruck
  • W feuchte Betriebsweise (schließt trockenen Betrieb mit ein)
  • 3 für alle Brennstoffe (Gas, Öl und feste Brennstoffe)
  • G rußbrandbeständig (schließt nicht-rußbrandbeständig mit ein)
  • 50 Abstand zu Bauteilen aus oder mit brennbaren Baustoffen (mm)
  • LA90 Feuerwiderstandsdauer von Geschoss zu Geschoss in Minuten
⇒ Geeignet für Einbau in „dichte“ Häuser. Siehe Thema Blower-Door-dicht

⇒ Nachgewiesen für den Einsatz in hochwärmegedämmten Häusern mit Bauteilen aus oder mit brennbaren Baustoffen.

⇒ Geeignet für raumluftunabhängig oder raumluftabhängig betriebene Feuerstätten.

Standortwahl

Wie sollte der Schornstein zum First stehen und wo ist er am besten platziert?

Der Schornstein sollte zentral im Gebäude platziert werden, die Mündung des Schornsteins sollte im Freien Windstrom in Firstnähe und den First um mindestens 0,4 m überragen. Es sind die Ableitbedingungen für Abgase nach der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung 1.BImschV (Link) § 19 zu beachten. Wir empfehlen bereits in der Planungsphase die Abstimmung mit dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger/in.

Technische Infos zu den Ableitbedingungen

Mehrfachanschluss

Wie viele Feuerstätten dürfen an einen Schornstein angeschlossen werden?

Generell sind bei Mehrfachbelegung, also dem Anschluss mehrerer Feuerstätten an den gleichen Schornsteinzug etliche Rahmenbedingungen (z.B. FeuVo) einzuhalten. So dürfen insbesondere keine Feuerstätten mit und ohne Gebläse (z.B. Zentralheizung + Kaminofen) an den gleichen Schornsteinzug angeschlossenen werden.

Bei raumluftabhängigen Feuerstätten ist eine Mehrfachbelegung möglich, insofern nach EN13384-2 eine Abgasanlagenbemessung positiv durchgeführt wurde. Bei Vorhandensein von raumlufttechnischen Anlagen (z.B: einer mechanischen Wohnraumlüftungsanlage) dürfen raumluftabhängige Feuerstätten nur in Einfachbelegung an einen Schornsteinzug angeschlossen werden. Für die raumluftunabhängige Feuerstätte für feste Brennstoffe ist eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (DIBT) für Einfach- bzw. Mehrfachbelegung erforderlich.

Unsere Mitgliedsunternehmen haben für die Mehrfachbelegung Schornsteinsysteme mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (DIBT). In diesen Zulassungen wird detailliert dargestellt unter welchen Voraussetzungen dies möglich ist, u.a.:
  • maximal drei Feuerstätten gleicher Bauart
  • Anordnung in einer Wohneinheit (ein Brandabschnitt)
  • nur eine Feuerstätte pro Etage
  • Scheitholzbetrieb
  • raumluftunabhängige Betriebsweise
Die Mehrfachbelegung in mehreren Wohneinheiten / Brandabschnitten ist derzeit in Deutschland nicht geregelt. Sollte eine Mehrfachbelegung in mehreren Wohneinheiten / Brandabschnitten erforderlich sein ist nach Abstimmung aller am Bau beteiligten eine Zustimmung im Einzelfall durch die obere Bauaufsichtsbehörde erforderlich.

Reinigungs/Revisionsöffnungen

Was ist zu beachten wo sind sie zu platzieren?

Schornsteine müssen mindestens eine Reinigungs/Revisionstür haben. Sie müssen leicht und sicher gereinigt bzw. auf ihren Querschnitt hin überprüft werden können. Die untere Kante der Reinigungsöffnungen müssen mindesten 0,4 m bis 1,4 m über einer sicheren Standfläche liegen und einen Mindestabstand zu brennbaren Baustoffen einhalten, auch hier berät Sie Ihr Schornsteinfeger/in gerne bereits in der Planungsphase.

Die untere Reinigungs- / Revisionsöffnung ist unterhalb des untersten Feuerstättenanschlusses an der Sohle des senkrechten Teils der Schornsteinanlage anzuordnen.

Kann der Schornstein nicht von der Mündung her gereinigt werden können, ist eine obere Reinigungstür einzubauen. Diese Reinigungstür kann bis zu 5,0 m (in Einzelfällen nach Vereinbarung mit dem Schornsteinfeger auch bis zu 9,0 m) unterhalb der Schornsteinmündung angeordnet sein.

Reinigungsöffnungen in Schornsteinen müssen zu Bauteilen aus oder mit brennbaren Baustoffen mindestens 40 cm entfernt sein.
Es genügt ein Abstand von 20 cm wenn ein Schutz gegen Wärmestrahlung vorhanden ist. Fußböden aus brennbaren Baustoffen unter Reinigungsöffnungen sind durch nichtbrennbare Baustoffe zu schützen, die nach vorn mindestens 50 cm und seitlich mind. je 20 cm über die Öffnungen vorspringen.

Der Abstand wird wie nachfolgend dargestellt ermittelt:
Grafik Reinigungsöffnungen 1
Grafik Reinigungsöffnungen 2

Kondensatentsorgung

Welche Vorkehrungen sind für eine Kondensatentsorgung zu treffen?

Anfallendes Kondensat ist grundsätzlich abzuleiten.
Bei der Planung und Ausführung sind die Höhe des Fußbodenaufbaus und der Anschluss an die Hausentwässerung zu berücksichtigen oder eine andere Lösung herzustellen, die die Ableitung dauerhaft sicherstellt oder Regenwassereintritt vermeidet. Ist ein Anschluss an die Hausentwässerung nicht möglich ist z.B. der Einsatz von einem Auffangbehälter in Verbindung mit einer Regenhaube, wie ggfs. von Ihrem Schornsteinhersteller angeboten, (Link zu 12) möglich.

Für die Entsorgung von Kondensat sind folgende Punkte zwingend einzuhalten.

  • Für das Einleiten von Kondensaten in das öffentliche Kanalnetz sind die wasserrechtlichen Vorschriften der Länder und Satzung der örtlichen Entsorgungsunternehmen maßgebend.
  • Hinweise und Empfehlungen für die Einleitung von Kondensaten in die öffentlichen Entwässerungsanlagen (Kanalnetze) und Kleinkläranlagen gibt z. B. das Arbeitsblatt DWA-A 251 „Kondensate aus Brennwertkesseln“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
  • Es dürfen für die Leitungen nur Bauprodukte und Werkstoffe verwendet werden, die ohne Einschränkung gegenüber Kondensaten beständig sind.
  • Zum Schutz gegen Abgasaus- und Falschlufteintritt ist der Kondensatablauf mit einer Abgassperre, z. B. einem Siphon aus korrosionsbeständigem Werkstoffe auszustatten. Die Sperrwasserhöhe des Siphons beträgt mindestens 10 cm.
  • Niederschlagswasser, gilt nur für Schornsteine welche nicht im Betrieb sind. Dieses Niederschlagwasser kann direkt in die Kanalisation abgeleitet werden
  • Brennstoffe ohne oder mit Niederschlagswasser siehe nachfolgende Tabelle
Bei Abgasanlagen für feste Brennstoffe sollte der Anschluss des Kondensatablaufs an einem geschlossenen Auffangbehälter erfolgen.

Feuerstätte (Art/System)

Welche Feuerstätten gibt es und dürfen an einem Schornstein betrieben werden?

Heizungsanlagen und Feuerstätten für gasförmige und flüssige Brennstoffe können sofern vom Hersteller freigegeben, an ein mehrschaliges Schornsteinsystem mit keramischen Innenrohren angeschlossen werden. Im Folgenden sollen Einzelraumfeuerstätten für Festbrennstoffe, z.B. Kamin- oder Kachelöfen, genauer betrachtet werden. Generell ist eine ausreichende Versorgung der Feuerstätte mit Verbrennungsluft sicher zu stellen. Bei Vorhandensein von raumlufttechnischen Anlagen sind in bestimmten Fällen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen um den gemeinsamen Betrieb zu ermöglichen.

Was ist bei dem gemeinsamen Betrieb von Einzelraumfeuerstätten und raumlufttechnischen Anlagen zu beachten?

Bei gemeinsamen Betrieb von Feuerstätten mit luftabsaugenden Anlagen (z.B. Lüftungsanlage, Dunstabzug, Ablufttrockner, Zentralstaubsauger) ist folgendes zu beachten:

Gemäß Bauordnung §41 dürfen Lüftungsanlagen den ordnungsgemäßen Betrieb von Feuerstätten nicht beeinflussen. Darüber hinaus ist es Kleinkindern nicht möglich im Gefahrenfalle Türen zu öffnen, sofern Druckdifferenzen von > 8 Pa gegeben sind. (Siehe: Bauaufsichtliche Richtlinie über die Lüftung fensterloser Küchen, Bäder und Toilettenräume in Wohnungen)

Deshalb werden raumluftunabhängige Feuerstätten für feste Brennstoffe mit einem Differenzdruck von 10 Pa auf Dichtheit geprüft.

  • Raumluftunabhängige Festbrennstoff-Feuerstätten in Verbindung mit zentraler Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung : Raumluftunabhängigen Feuerstätten wird die Zuluft ausschließlich über einen dichten Anschluss vom Freien zugeführt. Dies kann idealerweise über einen Luft-Abgas-Schornstein für Festbrennstoffe erfolgen, der in getrennten Schächten (konzentrisch oder nebenliegende Anordnung des Luftschachts) die Luft von der Schornsteinmündung zur Feuerstätte führt.

    Bei Festbrennstoffen ist zu beachten, dass ausschließlich Feuerstätten mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (DIBt) für diesen Anwendungsfall tatsächlich raumluftunabhängig sind! Nur diese dürfen ohne weitere Sicherheitseinrichtung im Wirkungskreis einer zugelassenen zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (maximal 8 Pa Unterdruck im Aufstellraum) betrieben werden.

    Bei Planung und Ausführung der Lüftungsanlage ist gemäß DIN1946-6 rechnerisch oder messtechnisch (Einmessprotokoll) die Einhaltung des maximalen Unterdruckes von 8 Pa nachzuweisen.
  • Raumluftabhängige Festbrennstoff-Feuerstätten : Gibt es für eine Feuerstätte nicht wie in Punkt 1 dargestellt eine raumluftunabhängige Zulassung, so ist diese raumluftabhängig, unabhängig vom Vorhandensein eines externen Luftanschlusses!

    Eine raumluftabhängige Feuerstätte ist nicht auf Dichtheit geprüft, was bedeutet, dass sie vollständig oder teilweise ihre Verbrennungsluft vom Aufstellraum bezieht und somit im Betrieb, ggf. auch im Nicht-Betrieb, Raumluft über den Schornstein entweichen kann.

    Eine raumluftabhängige Feuerstätte macht für den gemeinsamen Betrieb mit raumlufttechnischen Anlagen, wie einer mechanischen Lüftungsanlage, zudem stets eine Sicherheitseinrichtung mit DIBT-Zulassung erforderlich. Diese nimmt beim Auftreten eines Differenzdrucks von mehr als 4 Pa die Lüftungsanlage außer Betrieb.

Verbrennungsluft / LAS Schornstein

Warum einen LAS Schornstein bzw. wie wird die Feuerstelle mit Verbrennungsluft versorgt?

Jede Verbrennung benötigt eine ausreichende Verbrennungsluftzufuhr um einen energieeffizienten und sauberen Abbrand zu gewährleisten.

In der Vergangenheit war eine Frischluftversorgung über Gebäudeundichtigkeiten problemlos möglich und in den meisten Fällen auch ausreichend.

Heute, im Zeitalter immer steigender Energieeinsparmaßnahmen und Ressourcenschonung, müssen die Bauten weitestgehend luftdicht ausgeführt und hochwirksam wärmegedämmt sein.

Resultat: Der für eine Verbrennung benötigte Sauerstoff kann nicht einfach ins Gebäude ein- und nachströmen, sondern muss von außen an die Feuerstätte herangeführt werden. Allerdings ohne dabei den Energiehaushalt des Gebäudes zu beeinträchtigen.

Horizontale Zuluftleitungen bergen den Nachteil, dass diese über gedämmte Leitungen erfolgen muss und zu dem durch Windeinflüsse (Luv/Lee) negativ beeinflusst werden.

Die optimale Lösung ist die Luftführung über ein Luft-Abgas-System (LAS), bei dem die Luftzufuhr von der Mündung über einen Ringspalt oder nebenliegenden Schacht zur Feuerstätte geführt wird.